
Praxis des christlichen kontemplativen Gebets
Über die Jahrhunderte haben sich im Christentum verschiedene Wege des kontemplativen Gebets herausgebildet. Allen ist gemeinsam, dass sie die Begegnung mit Gott im Inneren, auf dem Grunde der Seele, suchen. Im Gegensatz zum mündlichen oder verbalen inneren Gebet ist das kontemplative Gebet still. Es geht darum, sich von der Umgebung, seinen Gefühlen, und seinen Gedanken zu distanzieren und ganz in die Seele zu sinken, sich zu “versenken”. In der Praxis wird meist empfohlen 1-2 mal täglich 20-30 Minuten dem kontemplativen Gebet zu widmen. Es ersetzt das mündliche Gebet oder andere Formen des Gebets nicht, tritt aber der Wichtigkeit nach an erste Stelle. Zur Loslösung von den ständig aufkommenden Gedanken wird oft ein sich wiederholendes Element gewählt. Dies kann ein kurzes innerlich gesprochenes Gebetswort sein, die Aufmerksamkeit auf die Hände oder auch die Anlehnung an Körperrhythmen wie den Atem oder den Herzschlag. Wenn man merkt, dass man Gedanken nachhängt, kehrt man innerlich sanft zu seinem Wort zurück. Die intellektuelle Einfachheit dieses Worts führt dazu, dass der Verstand langsam runterfährt und man offen wird für die Begegnung mit Gott.
Die verschiedenen Wege sind sich grundsätzlich sehr ähnlich. Sie verfolgen dasselbe Ziel und basieren auf denselben Entwicklungsstufen des mystischen Weges:
- Reinigung des Herzens
- Erleuchtung
- Vereinigung mit Gott
Dennoch gibt es einige Unterschiede, auf die ich im Folgenden auch eingehen möchte. Die kontemplative Tradition verkümmerte in den Jahrhunderten nach der Reformation zusehends, da die wissenschaftliche Theologie mystischen Erfahrungen gegenüber skeptisch eingestellt war. Heute wird die kontemplative Tradition des Christentums vielerorts wieder neu belebt, wie sich an der Wiederentdeckung des Ruhegebets oder der Entwicklung des Centering Prayers zeigt.
Ruhegebet
Das Ruhegebet (oder der Hesychasmus) ist die älteste Form christlicher Kontemplation. Es wurde bereits von den Wüstenvätern des 3./4. Jahrhunderts praktiziert. Johannes Cassian schrieb die Praxis in den „Unterredungen mit den Vätern“ nieder, was zu einer Verbreitung im christlichen Abendland führte. Andere Formen wie das Jesusgebet oder auch das moderne Centering Prayer basieren auf dem Ruhegebet. Es stellt die “reinste” oder minimalistischste Form dar. Andere Formen haben Zusätze gemacht oder Einschränkungen gelockert. Dr. Peter Dyckhoff hat in den 1970er Jahren das Ruhegebet neu entdeckt und diverse Bücher darüber geschrieben.
Wiederholtes Element: | Ein kurzes persönliches Gebetswort, das aus einer überlieferten Liste ausgewählt wird. Das längste umfasst 12 Wörter, die kürzesten bestehen aus einzelnen Wörtern wie z.B. “Jesus” oder “Abba”. |
Empfohlene Dauer: | 2x 20 Minuten täglich. Einmal morgens und einmal abends. |
Maximale Dauer: | Die Dauer von 2x 20 Minuten ist strikte einzuhalten. Eine Verlängerung kann zur “Überforderung” des Betenden führen, da sich zu viele innere Spannungen auf einmal lösen könnten. In Ausnahmesituationen, z.B. bei besonderen Belastungen, kann ein drittes Mal gebetet werden. |
Besonderheiten: | Die Treue zur überlieferten Praxis wird hochgehalten. Das Gebet in der Form der Wüstenväter ist vollendet und bedarf keiner Anpassungen oder Erweiterungen. Das einmal gewählte Gebetswort soll nicht mehr geändert werden. |
Links: | Ruhegebet |
Literatur: | Diverse Bücher von Peter Dyckhoff, z.B. „Ruhegebet“ von 2015, ISBN 978-3-460-27175-3 |
Centering Prayer (Gebet der Sammlung)
Das “Centering Prayer” wurde in den 1970er Jahren von Trappistenmönchen um Thomas Keating entwickelt. Der Klassiker “Open Mind, Open Heart” führt in das Gebet ein. Das Buch wurde auch auf deutsch übersetzt und ist unter dem Namen “Das Gebet der Sammlung” erhältlich. Das Centering Prayer wurde als moderne christliche Alternative zur buddhistischen Meditation entwickelt, welche immer mehr junge Menschen anzog. Das Centering Prayer hat sich bis heute stark verbreitet, vor allem in Nordamerika. Thomas Keating hat in einem Folgewerk (“Invitation to Love”) die psychologische Wirkdimension des Gebets beleuchtet und er spricht dabei von einer “göttlichen Therapie”, welche der Betende durchläuft. In dieser Therapie befreit Gott den Menschen von seinem Ego und reinigt sein Herz. Heute sorgt die eigens dafür gegründete Organisation Contemplative Outreach für die Verbreitung und die Wahrung des geistigen Erbes von Thomas Keating.
Wiederholtes Element: | Ein “heiliges Wort”. Dies kann ein tatsächliches Wort sein. Empfohlen wird ein kurzes, ein- oder zweisilbiges Wort, das uns der Gegenwart Gottes und seinem Wirken zustimmen lässt. Anstelle eines Wortes kann auch die Aufmerksamkeit auf den eigenen Atem oder auf die Gegenwart Gottes verwendet werden. |
Empfohlene Dauer: | 2x 20-30 Minuten täglich. Einmal morgens und einmal abends. |
Maximale Dauer: | Mit Übung oder während spezieller Exerzitien kann die Dauer auch verlängert werden. Zwei oder drei Blöcke von 20-30 Minuten können durch ein kurzes meditatives Gehen von ca. 5 Minuten unterbrochen werden, damit der Körper etwas Bewegung erhält. |
Besonderheiten: | Das wiederholte Element ist relativ flexibel: Ein Wort, Aufmerksamkeit auf den Atem oder Gottes Gegenwart. Das heilige Wort soll zwar für ein Gebet gleichbleiben, kann aber auch mal gewechselt werden. |
Links: | Centering Prayer Contemplative Outreach Kurzanleitung (PDF): Englisch, Deutsch |
Literatur: | Von Thomas Keating: – Das Gebet der Sammlung – Invitation to Love – Intimacy with God |
Herzensgebet oder Jesusgebet
Das Jesusgebet hat sich über die Jahrhunderte aus dem Ruhegebet entwickelt. In der christlich-orthodoxen Ostkirche haben vom 4. bis ins 15. Jahrhundert über 30 Schriftsteller ihre Anleitungen, Gedanken und Weisheiten zum Jesusgebet in der sogenannten “Philokalie” gesammelt. Über die Ostkirche hinaus wurde das Jesusgebet durch das Buch “Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers” bekannt. Die Erzählungen berichten von den Abenteuern und Begegnungen eines russischen Pilgers, der die endlosen Weiten Russlands durchwandert und immer tiefer in’s Jesusgebet eintaucht. Immer wieder liest er in der Philokalie und studiert die Weisheit der Starzen.
Das Jesusgebet orientiert sich an der Aufforderung von Paulus “ohne Unterlass” zu beten (1. Thessalonicher 5, 17). Die Anrufung des Namens Jesu zusammen mit der Bitte um Erbarmen steht dabei im Zentrum. Der russische Pilger spricht immer wieder das Gebet “Herr Jesus Christus, erbarme dich meiner”. Dieses Gebet wird tatsächlich unablässig gebetet, tausende Male im Tag. Nach langer Übung verinnerlicht sich das Gebet und sinkt ins Herz. Es ist schliesslich auch möglich gleichzeitig körperliche und geistige Arbeiten zu verrichten. Selbst während des Schlafes wird das Gebet innerlich fortgeführt. Das Jesusgebet wird mit Körperrhythmen wie dem Atem und dem Herzschlag verbunden. Beispielsweise wird bei jedem Herzschlag ein Wort des Gebetes gesprochen.
Wiederholtes Element: | Eine Anrufung Jesu verbunden mit der Bitte um Erbarmen, z.B. ” Herr Jesus Christus, erbarme dich meiner.” |
Empfohlene Dauer: | Der Anfänger steigert die Dauer, bis es zu einem unablässigen Gebet wird. |
Maximale Dauer: | Das Jesusgebet wird zum immerwährenden Gebet und soll unablässig gebetet werden. |
Besonderheiten: | Das Gebet wird im Alltag gesprochen und nicht nur zu ausgewählten Zeiten. Es wird mit dem Atem- und Herzrhythmus verbunden. |
Links: | Wikipedia Artikel |
Literatur: | “Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers”, Herausgeber: Emmanuel Jungclaussen, ISBN 978-3451049477 |
Jesusgebet nach Franz Jalics
Franz Jalics ist ein ungarischer römisch-katholischer Priester und lehrt seinen Weg in Anlehnung an das Jesusgebet. Er passt es allerdings an unsere heutige Situation an und bringt neue Elemente, wie die Aufmerksamkeit auf die Hände ein:
Viele beten das Jesusgebet wie der Russische Pilger mit Bitte um Erbarmen. Ich zeige die Wiederholung des Namens mit “Jesus” beim Ausatmen und mit “Christus” beim Einatmen. Es ist auch keine Bitte, es ist ein schlichter Blickkontakt, in dem wir Ihn mit seinem Namen ansprechen. Der Russische Pilger wanderte durch die Gegend. Wir sitzen in Stille; in dieser stillen Gegenwart beim Sagen des Namens, beim Atmen und der Aufmerksamkeit auf die Mitte der Handflächen ist die Aufmerksamkeit wacher. Wie ich schon sagte, werden diese drei Elemente ganz eins und verstärken die Wahrnehmung der Gegenwart.
Franz Jalics, “Kontemplative Exerzitien”
Für die tägliche Übung empfiehlt Jalics 1-2 mal 30 Minuten. Während Exerzitien wird das kontemplative Gebet allerdings intensiviert und steigert sich bis auf 6 Stunden täglich:
Bis zum Ende der Exerzitienzeit könnten Sie leicht auf sechs Einheiten von je zwei halben Stunden kommen. Wenn Sie täglich der Eucharistiefeier beiwohnen, würden Sie etwa auf sieben Stunden Gebetszeit gelangen. Das entspricht einem ignatianischen Exerzitientag.
Franz Jalics, “Kontemplative Exerzitien”
Wiederholtes Element: | Die Aufmerksamkeit auf die Mitte der Handflächen und den Atem, der Name “Jesus Christus” mit dem Ein- und Ausatmen innerlich gesprochen |
Empfohlene Dauer: | 1-2x 30 Minuten täglich |
Maximale Dauer: | Bis zu 6h während Exerzitien |
Besonderheiten: | Die Aufmerksamkeit auf die Handflächen und die gesamthaft drei Elemente (Handflächen, Atem, Name Jesu), die ineinander greifen |
Literatur: | Franz Jalics, “Kontemplative Exerzitien”, ISBN 978-3-429-01576-3 |
Unterschiede
Die beschriebenen Wege haben alle dasselbe Ziel. Sie unterscheiden sich allerdings in der Dauer des Gebets, der Länge des Gebetswortes und in der Verbindung mit körperlichen Aspekten, wie dem Spüren der Handflächen oder einer Synchronisation mit dem Atem oder Herzschlag.
Für Peter Dyckhoff ist die zeitliche Begrenzung des Gebets von äusserster Wichtigkeit:
15 bis 20 Minuten – zweimal am Tag – reichen völlig aus. […] Bittere und schmerzhafte Erfahrungen eines Zuviel haben gezeigt, dass es sich nicht nur um eine Empfehlung handeln darf, sondern dass diese relativ kurze Gebetszeit für das Ruhegebet eine Anweisung sein muss.
Peter Dyckhoff, “Ruhegebet”
Ausnahmen soll es nur bei besonderen Belastungen oder Krankheit geben. Der Grund für die zeitliche Beschränkung ist, dass das Ruhegebet innere Prozesse der Reinigung anstösst, welche den Betenden überfordern können und damit die Balance von Körper, Geist und Seele stören können. Er berichtet von Betenden, die nach einer Übertreibung in der psychiatrischen Klinik landeten. Ebenfalls betont Dyckhoff, dass man das Gebetswort nicht an den Atem oder den Herzschlag binden soll:
Wenn der Betende sich […] während des Ruhegebets an dem einen oder anderen Gedanken, an seiner Atmung, seinem Herzschlag oder gar dem Zählen seiner Gebetsworte festhalten würde, käme dies einer Konzentration gleich, die seinen Geist an einem Punkt festhält und ihn nicht freigibt, um sich auf sein Ziel hin zu bewegen.
Peter Dyckhoff, “Das Ruhegebet einüben”
Das Jesusgebet steht hierzu im Gegensatz. Die Verknüpfung des Gebets mit dem Atem und dem Herzschlag wird für Fortgeschrittene empfohlen. Auch bezüglich der Dauer gibt es kaum Beschränkungen: Jalics empfiehlt während Exerzitien bis zu 6h täglich, mehrere Tage hintereinander. Beim ursprünglichen Jesusgebet wird gar das ständige Wiederholen des Gebets eingeübt. Allerdings relativiert Emmanuel Jungclaussen in seiner Einführung zum “russischen Pilger” einige dieser Aspekte des Jesusgebets:
Wir Heutigen sollten das Jesus-Gebet lieber als einen lagsamen, allmählichen Aufstieg zu Gott betrachten. Es geht dabei vor allem um einen sehr behutsamen Anfang, indem man zunächst täglich eine kurze Zeitspanne von etwa sieben – zehn – fünfzehn Minuten für das Jesus-Gebet ausspare, die sich später auf vielleicht dreissig Minuten ausdehnen lassen, ein- oder zweimal am Tag. Von diesen Zeiten eigens festgesetzter Übung wird sich das Jesus-Gebet dann wie von selbst ganz allmählich über den Tag ausbreiten. […]
Übrigens messen die russischen Starzen des 19. Jahrhunderts der Einbeziehung des Atems in die Gebetsübung nur eine unterstützende, keineswegs eine zentrale Bedeutung bei. Schon gar nicht sollte ohne eine persönliche Führung die Synchronisation von Gebet und Herzschlag versucht werden.
Emmanuel Jungclaussen, Einführung zum “russischen Pilger”
Damit rückt das “moderne” Jesusgebet wieder näher an die anderen Wege heran. Bei einer Dauer von zweimal 20-30 Minuten täglich und ohne Verbindung mit Atem- bzw. Herzschlag ist es sogar mit dem Ruhegebet kompatibel. Das Gebetswort “Herr Jesus Christus, erbarme dich meiner” ist ebenfalls eines der im Ruhegebet überlieferten und vorgeschlagenen Worte.
Es gibt auch eine Bewegung in die andere Richtung. Thomas Keating empfiehlt als Ergänzung zum Centering Prayer das sogenannte “Aktive Gebet” (“Das Gebet der Sammlung”, Seite 188). Dieses Aktive Gebet begleitet uns im Alltag und gleicht sehr dem Jesusgebet, welches unablässig gesprochen wird:
Ziel des heiligen Wortes ist es, ins Schweigen zu führen. Daher sollte es kurz sein, ein bis zwei Silben. Das Aktive Gebet, ein Stossgebet, das der Heiligen Schrift entnommen uns den Tag über begleitet, sollte länger sein, etwa fünf bis zehn Silben. Das Sagen der Silben sollte im Rhythmus des Herzschlags erfolgen. […]
Das Aktive Gebet muss man in freien Augenblicken immer wieder wiederholen, damit es ins Unbewusste eindringt. […] Es kann ein ganzes Jahr lang dauern, bis sich das Aktive Gebet dem Unbewussten eingeprägt hat, und dann wird es spontan auftauchen.
Thomas Keating, “Das Gebet der Sammlung”
Der interessante Artikel “Even Your Breath Can Be Your Sacred Word” (Englisch) von Carl McColman erklärt den eigentlichen Zweck des “heiligen Wortes” im Centering Prayer und diskutiert die feinen Unterschiede, die sich ergeben, wenn statt eines konkreten Wortes der Atem als heiliges Wort verwendet wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die verschiedenen kontemplativen Wege sich tatsächlich in einigen Aspekten unterscheiden. Die Gemeinsamkeiten sind aber viel grösser als die Unterschiede. Sie verfolgen alle dasselbe Ziel mit sehr ähnlichen Mitteln und dem gleichen Kern, nämlich dem leer werden zu Gott hin. Eigentlich ist es sogar erstaunlich wie nahe sich das Ruhegebet und das Centering Prayer liegen, obwohl doch ca. 1600 Jahre Tradition dazwischen liegen. Für mich ist es jedenfalls bereichernd zu sehen, dass es Variationen gibt, die aber nicht letztlich entscheidend sind. Viel wichtiger ist es, sich überhaupt auf den kontemplativen Weg zu begeben und ihm treu zu folgen.
Falls jemand noch keine Erfahrung mit Kontemplation hat und sich dazu hingezogen fühlt, empfehle ich sehr, sich eines der oben aufgeführten Bücher zu besorgen oder an einem Einführungskurs teilzunehmen. Obwohl die Praxis nicht schwierig ist, ist es hilfreich sich von Experten einführen zu lassen und in die Hintergründe, Wirkmechanismen, Voraussetzungen und mögliche Auswirkungen eingeweiht zu werden.


4 Comments
Tobi
Auch von meiner Seite danke für diese Übersicht.
Man fragt sich, warum man dem einen oder anderen Weg folgen sollte. Insbesondere in der heutigen Zeit, in der ein einfacher, kindlicher Glaube bei den wenigsten vorausgesetzt werden kann.
Wichtig ist daher m.E. , dass man einen Menschen findet, der den Weg – der einen anspricht – bereits überzeugend gegangen ist und auch von seiner Persönlichkeit überzeugt. Schließlich wird man durch eine Meditationspraxis verändert und da möchte man sich auch in der richtigen, gewünschten Weise verändern. Wir dürfen die psychologischen Aspekte der Meditation nicht unberücksichtigt lassen, wenn wir mit dem Meditieren beginnen, diese Gefahr besteht bei Christen hier und da.
Einen Lehrer zu finden, ist gar nicht so einfach. Am ehesten wird man jemand finden für Punkt 1 und 4, wenn man sich dazu hingezogen fühlt. Punkt 2 vor allem im angelsächsischen Raum möglich, in Deutschland wenig.
Punkt 3 ist m.E. ungeeignet für die heitige Zeit und basiert auf einem Buch (russischer Pilger). Die orthodoxe Tradition, die dahinter steht, war nicht unumstritten und man wird kaum jemanden finden, der es praktiziert.
Punkt 1 und 2 sind sehr ähnlich, 1 mit katholisch-europaischem Einschlag, 2 mit amerikanischem unter Berücksichtigung von Ken Wilber.
Fehlen tut in der Liste John Main/WCCM.
bravesoul
Vielen Dank für diesen Kommentar!
Wie unterscheidet sich der Ansatz von John Main von den hier aufgeführten?
Tobi
Hm, ich würde sagen, von Jalics durch das Mantra (Maranatha), das rhytmisch mit dem Atem, aber doch auch individuell gesprochen wird. Bei Jalics ist vorgegeben, Jesus beim Ausatmen, Christus beim Einatmen. Der Jalics-Weg scheint mir für Menschen zu sein, die den Weg sehr intensiv gehen wollen (Retreats mit bis zu 7 Stunden meditieren). Die WCCM habe ich so kennengelernt, dass das Gebet ein Teil des Weges ist, aber auch gut von Menschen, die mitten im Leben stehen, praktiziert werden kann.
Die anderen Wege (Centering Prayer, Ruhegebet) würden nicht von sich behaupten, mit einem Mantra zu beten.
Steffi
Danke für diese tolle Übersicht! Ich kam bislang immer ein bisschen durcheinander 🙂